Die EU-Kommission kommt auf den Hund

In der Frankfurter Rundschau vom 12. März war folgende Meldung zu lesen:

Blindenhund ist Passagier
Die EU-Kommission hat einen Gesetzentwurf zur Beförderung behinderter Passagiere in Flugzeugen angekündigt. So solle etwa blinden Reisenden die kostenlose Mitnahme eines Hundes in den Passagierraum ermöglicht werden. Bislang hatten sich Fluggesellschaften lediglich auf freiwilliger Basis dazu bereit erklärt.


Für uns ein hochinteressantes Thema, über das wir gerne mehr erfahren wollten. Auf unsere Anfrage bei der EU-Kommission in Brüssel erhielten wir allerdings die Mitteilung, daß solche Maßnahmen zwar in der Planung seien, daß es aber noch zwei bis drei Jahre dauern könne, bis sie endgültig verabschiedet werden könnten. Bei unseren Recherchen fanden wir aber auch einen - zwar schon etwas älteren - Bericht aus den USA, der zeigt, daß man mit solchen Fällen auch ganz anders umgehen kann:

Schwein flog erster Klasse

Borstentier durfte als "therapeutischer Begleiter" in US - Verkehrsmaschine mitreisen

Die Bezeichnung "armes Schwein" mag vielleicht auf die meisten jener Borstentiere zutreffen, die ihr kurzes Leben in engen Ställen verbringen müssen, bis sie zur Schlachtbank geführt werden. Nicht so bei jenem Schwein, von dem hier die Rede ist: Es durfte sogar fliegen, und zwar erster Klasse. Die amerikanische Fluggesellschaft US Airways bestätigte am Freitag das Geschehen, das sich am 17. Oktober 2000 auf dem Flug von Philadelphia nach Seattle zutrug, nicht ohne sofort zu versichern dass sich Ähnliches bestimmt nicht wiederholen werde. Auf jenem Flug befanden sich an Bord der Maschine 201 Passagiere: 200 Menschen und das Schwein. Das Tier war als quasi therapeutischer Begleiter zweier weiblicher Passagiere durchgegangen. Wie die Zeitung "Philadelphia Daily News" am Freitag berichtete, hatten die Besitzer die Angestellten der Fluggesellschaft nämlich davon überzeugen können, dass es sich bei dem Schwein um ein "therapeutisches Begleittier" ähnlich einem Blindenhund handele. Da nach den Regeln von US Airways als auch des USLuftfahrtamtes die Mitnahme solcher Tiere erlaubt ist, ließen sie das Borstenvieh mit seinen zwei Besitzerinnen in der Ersten Klasse Platz nehmen. Zuerst lag es da auch ganz ruhig auf dem Fußboden in der ersten Reihe. Als die Maschine sich jedoch im Anflug auf Seattle befand, wurde das Tier unruhig, rannte quiekend durch das Flugzeug und versuchte sogar in das Cockpit einzudringen. "Viele Leute an Bord waren äußerst aufgebracht, dass da ein großes, außer Rand und Band geratenes Schwein herumlief", hieß es in dem Bericht weiter. Schließlich gelang es, das Schwein aus dem Flugzeug zu bekommen; es quiekte jedoch noch eine Weile durch das Flughafengebäude von Seattle. "Wir können bestätigen, dass das Schwein geflogen ist und wir bestätigen auch, dass dies nie mehr passieren wird", sagte US-Airways Sprecher David Castelveter. M.M.


Zurück zur Übersicht

letzte &Aumlnderung: Jul 2002