Ritterhude: Trotz Dauerregen sprach Dr. Sigrid Arnade heute mit der Landesbehindertenbeauftragten von Niedersachsen, Petra Wontorra, im Rahmen der Tour des Mehr Barrierefreiheit Wagens über das geplante Barrierefreiheitsstärkungsgesetz. Vor dem Rathaus im niedersächsischen Ritterhude betonte Petra Wontorra die Wichtigkeit der Einbeziehung des baulichen Umfelds und der Verkürzung der Fristen.
"Was nützt mir ein barrierefreier Geld- oder Ticketautomat, wenn ich ihn wegen einer Stufe oder Treppe davor nicht erreichen kann? Deshalb brauchen wir Nachbesserungen: Die bauliche Umwelt muss einbezogen werden, und die Übergangsfristen sind zu verkürzen", erklärte Petra Wontorra zum vorliegenden Gesetzentwurf der Bundesregierung für ein Barrierefreiheitsstärkungsgesetz, das in den Bundestag eingebracht wurde und am 17. Mai zur Anhörung steht.
Zur Frage des Tages von Dr. Sigrid Arnade "Welche Mindeststandards muss ein gutes Barrierefreiheitsrecht erfüllen?" antwortete Petra Wontorra: "Ein gutes Gesetz muss in einem partizipativen Prozess erarbeitet werden. Gegebene Spielräume wie bei der EU-Richtlinie sind auszuschöpfen, denn Barrierefreiheit ist attraktiv und ein Komfort für alle sowie eine überfällige Antwort auf den demografischen Wandel."
Nach den Gesprächen in Bremen und Niedersachsen fahren Dr. Sigrid Arnade und Hans-Günter Heiden nun mit dem Mehr Barrierefreiheit Wagen zurück nach Berlin, wo sie vor einer Woche mit ihrer Aktion gestartet sind, um für ein gutes Barrierefreiheitsrecht zu werben. Dort stehen nun eine Reihe von Gesprächsterminen an, bevor der Bus dann nächste Woche wieder auf Tour gen Bayern, Baden-Württemberg und Hessen geht.