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Flagge der SchweizZürich: Gerade autistische Menschen werden oft von der Masse der akustischen und visuellen Reize überwältigt und besonders herausgefordert. Aber die Berichte über eine stille Stunde in schweizerischen Supermärkten dürften nicht nur für diesen Personenkreis eine Erleichterung beim oft ohnehin schon sehr hektischen Einkauf bieten. Das NETZWERK ARTIKEL 3 betrachtet die Initiative schweizerischer Supermärkte für eine stille Stunde zum Einkauf auf jeden Fall als gute Nachricht zur Inklusion, weil damit auf unterschiedliche Bedürfnisse beim Einkauf eingegangen wird.

Joachim Görgen vom ARD-Studio in Genf beschreibt die Aktivitäten zur stillen Stunde in schweizer Supermärkten in einem tagesschau-Bericht vom 22. Dezember 2021 wie folgt: "Dienstagnachmittag vor Heiligabend, es ist kurz nach 15 Uhr. Zwei Verkäufer ziehen in einem Zürcher Supermarkt eine gelbe Warnweste an mit dem Aufdruck: 'Stille Stunde'. Das bedeutet: keine Musik, keine Ladendurchsagen, weniger Licht. Zwei Bildschirme machen Werbung für den Weihnachtsbraten. Doch jetzt ist Schwarzbild angesagt: Die Verkäufer ziehen für die nächsten zwei Stunden den Stecker. Sie stellen den Beep-Ton beim Scannen an der Kasse leiser. Wo es geht, wird das Licht ausgemacht oder gedimmt. Während der 'Stillen Stunde' wird keine Ware ausgepackt und nicht geputzt. Es soll so ruhig zugehen wie irgendwie möglich."

Aktive vom Verein Autismus deutsche Schweiz konnten dem Bericht zufolge die Supermarktkette SPAR für das Modellprojekt zur Stillen Stunde gewinnen, das in zwölf Filialen dienstags von 15 bis 17 Uhr und donnerstags von 18:30 bis 20 Uhr einen stressfreieren Einkauf ermöglicht. Eine Idee, die hoffentlich auch in anderen Ländern Schule macht.

Link zum tagesschau-Bericht zur Stillen Stunde in schweizer Supermärkten vom 22. Dezember 2021