Seit März 1992 gibt es die Hamburger Arbeitsassistenz.
Seitdem hat sie über 1.000 behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeits-Mark vermittelt.
Das ist der Hamburger Arbeitsassistenz auch wichtig:
Behinderte Menschen unterstützen behinderte Menschen.
Und tauschen sich über ihre Erfahrungen auf dem allgemeinen Arbeits-Markt aus.
Das sind gute Nachrichten zur Inklusion.
Finden Ottmar Miles-Paul und Susanne Göbel.
Sie arbeiten für das Projekt "Guten Nachrichten zur Inklusion".
Im März besuchten sie die Hamburger Arbeitsassistenz.
Dort trafen sie 4 spannende Menschen:
von links:
Tobias Giemza
Marco Kölln
Florian Timm
Sandra-Nicole Rohr
Was haben Tobias Giemza, Marco Kölln und Florian Timm gemeinsam?
Alle 3 wollen nicht in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten.
Sie wollen auf dem allgemeinen Arbeits-Markt arbeiten.
Sie wollen für ihre Arbeit richtig bezahlt werden.
Und sie haben ihre berufliche Zukunft selbst in die Hand genommen.
Die Hamburger Arbeitsassistenz unterstützt die 3 Männer dabei.
Sandra-Nicole Rohr ist eine ihrer Arbeits-Assistentinnen.
Florian Timm: Der Kurier-Fahrer mit Elektro-Rollstuhl
Florian Timm hat eine perfekte Arbeit gefunden:
Er ist Kurier-Fahrer in einem großen Krankenhaus.
Er fährt zum Beispiel Blut-Proben von einer Test-Stelle ins Labor.
Dabei fällt er auf.
Denn sein Dienst-Fahrzeug ist ein Elektro-Rollstuhl.
Das Integrations-Amt hat ihm diesen Rollstuhl extra bezahlt.
Er fährt jeden Tag mehrere Kilometer über das Gelände vom Krankenhaus.
Diese Wege musste er am Anfang erst einmal lernen.
Auch heute gibt es noch Ecken, die er nicht kennt.
Aber er gehört inzwischen zum Krankenhaus dazu.
Er ist dort fest verankert.
Florian Timm sagt von sich:
Er ist dort bekannt wie ein bunter Hund.
Tobias Giemza: Der Mann für alle Fälle
Tobias Giemza arbeitet in einer Praxis für Ergo-Therapie.
Das sind einige von seinen Aufgaben:
Die Räume sauber zu halten,
Garten-Arbeit,
Post wegzubringen und kleine Einkäufe zu erledigen, und
die Getränke für die Gäste vorzubereiten.
Er versteht seine Arbeiten so:
Er sorgt für Ordnung.
Er sorgt dafür, dass sich die Kunden und Kundinnen in der Praxis wohl fühlen.
Dafür muss er immer wieder neue Dinge lernen.
Das ist zum Teil herausfordernd.
Aber er will es immer wieder versuchen.
Denn er findet:
In allen Berufen muss man immer wieder lernen.
Und in allen Berufen muss man sich immer wieder neu eingewöhnen.
Egal ob man behindert oder nicht behindert ist.
Marco Kölln: Er sucht gerade eine Arbeit
Marco Kölln hat früher in einer Bücher-Halle gearbeitet.
Sie heißen die öffentlichen Büchereien in Hamburg.
Dann musste er dort aufhören.
Weil er krank wurde.
Das findet er bis heute sehr schade.
Denn diese Arbeit hat ihm sehr viel Spaß gemacht.
Das ist sein größter Wunsch:
Er würde gerne wieder in einer Bücher-Halle arbeiten.
Aber er hat auch schon andere Ideen.
Die Hamburger Arbeitsassistenz unterstützt ihn wieder.
Gemeinsam suchen sie eine neue Arbeits-Stelle auf dem allgemeinen Arbeits-Markt.
Das ist für Marco Kölln gerade ein großes Problem:
Er bekommt kein Arbeitslosen-Geld.
Denn: Er war über das Budget für Arbeit angestellt.
Und beim Budget für Arbeit werden in der Regel keine Beiträge in die Arbeitslosen-Versicherung eingezahlt.
Allgemeiner Arbeits-Markt statt Werkstatt für behinderte Menschen
Diese Geschichten zeigen:
Die 3 Männern haben sehr verschiedene Erfahrungen auf dem allgemeinen Arbeits-Markt gemacht.
Alle 3 Männer haben viel gelernt.
Manches hat geklappt.
Aber es gab auch immer wieder Herausforderungen.
Und Veränderungen.
Das ist für alle 3 Männer wichtig:
Sich mit anderen behinderten Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen auszutauschen.
So lernen sie aus den Erfahrungen von anderen Menschen.
Und sie geben ihre Erfahrungen an andere weiter.
Auch darum machen Tobias Giemza, Marco Kölln und Florian Timm bei diesem Projekt mit:
„Experten für Arbeit. Gemeinsame Wege gehen.“
Es ist ein Projekt von der Hamburger Arbeitsassistenz.
Das Projekt ist ein Peer-Projekt.
Peer ist Englisch.
Peer spricht man so aus: Pier.
Peer bedeutet zum Beispiel:
Menschen haben gleiche Erfahrungen.
Was ist das Peer-Projekt?
Es ist ein Projekt für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen mit Lernschwierigkeiten.
Die Hamburger Arbeitsassistenz hat sie ausgebildet.
Damit sie zu Fach-Leuten für Arbeit werden.
Die Fach-Leute für Arbeit nennen sich selbst:
Peer-Experten und Peer-Expertinnen.
Was machen die Peer-Expert*innen?
Sie treffen sich als Gruppe.
Sie tauschen Erfahrungen und Tipps aus.
Sie machen sich gegenseitig Mut.
Sie sind auf einer Augen-Höhe.
Tobias Giemza findet:
Der Austausch mit seinen Peers ist sehr wichtig.
Er kann Dinge ansprechen, die er nicht mit seiner Familie oder Freunden bespricht.
Die Peer-Exert*innen machen Veranstaltungen.
Sie gehen zum Beispiel in Schulen.
Dort erzählen sie von ihren beruflichen Wegen.
Und wie es ist, auf dem allgemeinen Arbeits-Markt zu arbeiten.
Sie sind Vorbilder für andere behinderte Menschen.
Zurzeit unterstützt die Hamburger Arbeitsassistenz 25 Peer-Expert*innen.
Inzwischen können sie sich wieder öfter treffen.
Das ging in der Corona-Zeit nicht so einfach.
Sandra-Nicole Rohr unterstützt das Peer-Projekt „Experten für Arbeit. Gemeinsame Wege gehen“.
Sie findet:
Die Peer-Expert*innen sind oft das Salz in der Suppe von ihrer täglichen Arbeit.
Die Peer-Expert*innen wissen viel.
Und sie geben ihr Wissen an andere behinderte Menschen weiter.
Und sie findet:
Für die Hamburger Arbeitsassistenz sind die Erfahrungen von behinderten Menschen sehr wichtig.
Was macht Sandra-Nicole Rohr noch bei der Hamburger Arbeitsassistenz?
Sie ist Arbeits-Assistentin.
Sie unterstützt behinderte Menschen dabei:
auf dem allgemeinen Arbeits-Markt zu arbeiten.
Sie sucht Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen.
Sie findet:
Beide Seiten müssen sich kennen-lernen.
Beide Seiten müssen sich vertrauen.
Die behinderten Menschen müssen den Arbeitgebern und Arbeitgeberinnen vertrauen.
Und umgekehrt: die Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen müssen den behinderten Menschen vertrauen.
Beide Seiten müssen ausprobieren:
Was geht und was geht nicht.
Wenn man das macht:
Dann kann es mit längerfristigen Beschäftigungen auf dem allgemeinen Arbeits-Markt klappen.
Was bietet die Hamburger Arbeitsassistenz an?
Sie unterstützt behinderte Menschen zum Beispiel dabei:
eine Arbeits-Stelle auf dem allgemeinen Arbeits-Markt zu finden,
die Arbeit zu lernen,
die Arbeit machen zu können,
die Arbeit zu behalten.
Die Hamburger Arbeitsassistenz unterstützt behinderte Menschen auch dadurch:
Persönliche Zukunftsplanung
Peer Beratung – behinderte Menschen beraten behinderte Menschen
Die Hamburger Arbeitsassistenz berät Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen, die behinderte Menschen einstellen wollen.
Und die Hamburger Arbeitsassistenz hat zum Beispiel Infos dazu:
Budget für Arbeit
Budget für Ausbildung
Unterstützte Beschäftigung
Hier einige Links zur Internet-Seite von der Hamburger Arbeitsassistenz:
Link zum Peer-Projekt
Experten für Arbeit. Gemeinsame Wege gehen
Link zu Infos über die Angebote für Kund*innen der Hamburger Arbeitsassistenz:
Angebote für Arbeitnehmer*innen
Link zu Infos zu den Angeboten für Arbeitgeber*innen der Hamburger Arbeitsassistenz:
Angebote für Arbeitgeber*innen
Link zu Infos zu den Angeboten für Fachleute der Hamburger Arbeitsassistenz:
Link zum Film über die Angebote der Hamburger Arbeitsassistenz:
Bild-Nachweis:
Zeichnungen: Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen, Illustrator Stefan Albers, Atelier Fleetinsel, 2013