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Ottmar Miles-PaulMainz: Kommunikation und Vernetzung spielt in einer sich demografisch und digital wandelnden Zeit auch in der Seelsorge für blinde und sehbehinderte Menschen eine zentrale Rolle, um die Menschen auch weiterhin gut und passgenau erreichen zu können. Daher beschäftigten sich katholische Seelsorger*innen bei einer Präsenztagung vom 30. Januar bis 1. Februar in Mainz mit einer Reihe von Fragen der Kommunikation und pflegten einen intensiven Austausch. Das Thema Inklusion und auch die Frage, wie es nun nach dem Abflauen der Corona-Infektionen weitergehen kann, waren dabei nur einige Themen, die auf der Tagesordnung standen. Ottmar Miles-Paul vom Projekt Gute Nachrichten zur Inklusion des NETZWERK ARTIKEL 3 war zum Auftakt der Tagung dabei und hat sich umgehört, welche guten Nachrichten zur Inklusion es aus der Seelsorge zu vermelden gibt.

Am Begriff der Inklusion kommt in der Behindertenarbeit niemand mehr vorbei, so dass das Thema auch in der Seelsorge eine wichtige Rolle spielt. Dass es neben all den schlechten Nachrichten, die die verschiedenen Krisen der letzten Jahre mit sich gebracht haben, auch gute Nachrichten zur Inklusion gibt, das wurde während der Tagung in Arbeitsgruppen erarbeitet. Dabei zeigte sich u.a., wie wichtig es ist, auch auf das Gute, auf Erfolge auf dem Weg zur Inklusion, zu schauen, um neue Energien für die weitere Arbeit zu gewinnen. Mit der Entwicklung von Hörmagazinen, die blinden und sehbehinderten Menschen nach Beginn der Corona-Pandemie angeboten wurden, konnte beispielsweise der Kontakt zu blinden und sehbehinderten Menschen gehalten werden, die nicht mehr in die Kirche kommen konnten. Die Tatsache, dass in Würzburg nun endlich wieder so richtig Fasching gefeiert werden kann oder die Erfahrung mit einer Stadtführung in Augsburg durch eine blinde Stadtführerin und neuen inklusiven Stadtführungsangeboten in Nürnberg, dies waren für die Teilnehmer*innen nur einige gute Nachrichten zur Inklusion. Anhand eines Films in München wurde auch deutlich gemacht, dass behinderte Menschen selbst eine wichtige Rolle in der Seelsorge spielen und einnehmen können.

Beim Thema Barrierefreiheit waren sich die Teilnehmer*innen einig, dass dabei auch dazugehört, dass sich alle von Anfang an wohlfühlen. Eine gute Akkustik und lauteres Sprechen ist dabei genauso wichtig, wie eine gut verständliche und sensible Sprache. Es bedürfe dabei aber auch eines breiten Inklusionsverständnisses weit über die Einbeziehung behinderter Menschen hinaus im Sinne der Diversität. Zur Inklusion und zur Nutzung digitaler Kommunikationsangebote könne vor allem auch der Dialog zwischen jüngeren und älteren Menschen eine wichtige Rolle spielen. So wichtig es ist, dass man sich nun verstärkt wieder in Präsenzveranstaltungen treffen könne, so sollten auch die Errungenschaften der Digitalisierung weiterhin genutzt und weiterentwickelt werden. Denn mit Hilfe digitaler Angebote könne auch der Einsamkeit ein Stück weit entgegengewirkt werden.